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Frauengesundheit im Fokus: Wegweisende neue Erkenntnisse zum Menstruationszyklus von WHOOP

Im Rahmen einer bahnbrechenden Studie wurden die biometrischen Daten von über 11.000 WHOOP Mitgliedern analysiert, um eingehendere Einblicke in die physiologischen Veränderungen im Verlauf des Menstruationszyklus zu gewinnen. Bei der auf npj Digital Health veröffentlichten Studie wurden über 45.000 Zyklen und Daten von insgesamt 1,2 Millionen Tagen ausgewertet. WHOOP hat darauf aufbauend einen neuartigen Messwert erarbeitet: die Cardio-Amplitude.

Die Cardio-Amplitude beziffert Schwankungen der Ruheherzfrequenz (RHF) und der Herzfrequenzvariabilität (HFV) im Verlauf des Menstruationszyklus und verschafft uns völlig neue Einblicke in die Reaktionen des Körpers auf hormonelle Veränderungen. Diese Einblicke helfen uns, das Menstruationszyklus-Tracking und -Coaching bei WHOOP noch weiter zu verbessern und unseren Mitgliedern detaillierte Analysen ihrer hormonellen Gesundheit und körperlichen Leistungsfähigkeit zu liefern.

Menstruationszyklus und biometrische Muster

In jeder einzelnen Phase des Menstruationszyklus finden Veränderungen im Körper statt, die sich auf die WHOOP Messwerte auswirken:

  • Menstruationsphase: Der Menstruationszyklus beginnt mit dem ersten Tag der Blutung. Normalerweise ist zu diesem Zeitpunkt die RHF am niedrigsten und die HFV am höchsten.
  • Follikuläre Phase: Die Hormonspiegel steigen in Vorbereitung auf den Eisprung langsam an.
  • Eisprung: Eine Eizelle wird freigesetzt und der Östrogenspiegel erreicht seinen Höhepunkt. Dies sind die fruchtbaren Tage. Der Eisprung kann aber durch Faktoren wie hormonelle Störungen oder Übertraining gestört sein.
  • Lutealphase: Der Progesteronspiegel steigt und der Körper bereitet sich auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Die RHF steigt. Gleichzeitig sinkt die HFV in den letzten Tagen des Zyklus auf ihren Tiefststand.

Die Studie zeigt, dass bestimmte Veränderungen in jeder Phase bei allen Teilnehmerinnen auftreten. Das bestätigt, dass RHF und HFV im Zyklusverlauf einem vorhersehbaren Muster folgen.

Was ist die Cardio-Amplitude?

Bislang wurden Menstruationszyklen ausschließlich basierend auf ihrer Dauer analysiert. Mit der Technologie von WHOOP ist es jedoch möglich, die täglichen Veränderungen der Messwerte in Echtzeit zu tracken. Dazu haben wir die „Cardio-Amplitude“ entwickelt. Dieser neuartige Messwert beziffert die maximalen Abweichungen der Ruheherzfrequenz (RHF) und der Herzfrequenzvariabilität (HFV) von ihren höchsten bzw. niedrigsten Werten, die auf natürliche Weise im Verlauf des Menstruationszyklus auftreten. Wie sich herausgestellt hat, folgen die kardiovaskulären Messwerte über den Menstruationszyklus hinweg einem beständigen Muster: Die Ruheherzfrequenz (RHF) ist während der Menstruationsphase (zwischen dem 2. und dem 7. Tag) am niedrigsten, steigt dann an und erreicht in der Lutealphase ihren Höchstwert. Bei der HFV ist es genau umgekehrt: Sie erreicht während der Menstruation den Höchstwert und sinkt kurz vor der nächsten Periode auf ihren Tiefststand. Die Cardio-Amplitude ist eine neue Möglichkeit, über das reine Zyklus-Tracking hinaus die Auswirkungen des Menstruationszyklus auf die Herz-Kreislauf-Funktion in Zahlen auszudrücken.

Die wichtigsten Ergebnisse aus der Studie

Die Ruheherzfrequenz (RHF) stieg von der follikulären zur Lutealphase im Durchschnitt um 2,73 S/min an und die Herzfrequenzvariabilität sank im gleichen Zeitraum um 4,65 ms. Dabei verzeichneten 93 % der Teilnehmerinnen eine positive RHF-Amplitude – ein Beweis für die Vorhersagbarkeit des Zyklus anhand von WHOOP Daten.

Obwohl der Zyklus nur bei 89 % der Teilnehmerinnen eine normale Länge aufwies und bei gerade einmal 16 % genau 28 Tage lang war, offenbarten die mit WHOOP erfassten Messwerte ein beständiges physiologisches Muster ungeachtet der Zykluslängen. Das Tracken biometrischer Werte liefert also wertvolle Einblicke in die Regelmäßigkeit des Zyklus und hormonelle Schwankungen.

Wodurch wird die Cardio-Amplitude beeinflusst?

Bei den Forschungen von WHOOP wurden einige entscheidende Faktoren ermittelt, die sich auf die Schwankungen der RHF und HFV während des Menstruationszyklus auswirken:

  • Alter:
    • Erkenntnis: Bei älteren Frauen fielen die Schwankungen der RHF und HFV weniger stark aus. Die Verringerung der Amplitude pro Lebensjahrzehnt betrug etwa 0,5 S/min.
    • Ursache: Wahrscheinlich die altersbedingte Abnahme der Fruchtbarkeit oder perimenopausale Umstellungen, die sich auf die kardiovaskuläre und autonome Funktion auswirken können.
  • Allgemeine Fitness:
    • Sowohl extrem hohe als auch extrem niedrige RHF- und HFV-Werte standen in Verbindung mit einer verringerten Cardio-Amplitude.
    • Übertraining, extremes Über- oder Untergewicht oder zu wenig Bewegung können das hormonelle Gleichgewicht stören und einen unregelmäßigen Menstruationszyklus zur Folge haben. 
  • Hormonelle Verhütungsmethoden:
    • Mitglieder, die hormonelle Verhütungsmethoden anwenden, wiesen eine deutlich geringere Cardio-Amplitude auf. Ihre RHF-Abweichung betrug weniger als 0,5 S/min und ihre HFV-Schwankung nicht einmal 1 ms.
    • Hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille können für einen  gleichbleibenden Hormonspiegel und damit auch für eine relativ konstante RHF und HFV im Verlauf des Menstruationszyklus sorgen.

Auch nachdem die Daten um diese demografischen Merkmale bereinigt wurden, ergaben sich für die gesamte Gruppe der Studienteilnehmerinnen solche konstanten Muster.

Was bringen uns diese Erkenntnisse?

WHOOP hat eine neue Möglichkeit gefunden, um Einblicke in die hormonelle Gesundheit anhand von physiologischen Mustern zu gewinnen. Noch sind weitergehende Forschungen dazu nötig, aber diese ersten Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Cardio-Amplitude dazu beitragen kann:

  • Mögliche Zyklusunregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen, wenn es zu erheblichen Abweichungen kommt
  • Bei Frauen mit geringer Cardio-Amplitude anormale oder anovulatorische Zyklen (wenn kein Eisprung stattfindet) zu erkennen
  • Veränderungen im Laufe der Zeit zu beobachten, was Mitgliedern hilft, altersbedingte hormonelle Veränderungen zu tracken.

Diese Erkenntnisse bekräftigen WHOOP in den Bestrebungen, eingehendere datenbasierte Einblicke in die Gesundheit von Frauen zu gewinnen, den Mitgliedern so zu einem besseren Verständnis ihres Körpers zu verhelfen und ihnen Tipps zur Optimierung ihres Trainings, Wohlbefindens und ihrer Erholung zu geben.