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Die Auswirkungen von Alkohol auf biometrische Daten

By Summer Jasinski

Daten von WHOOP Mitgliedern zeigen, dass schon ein einziger Drink sich negativ auf RHF und HFV auswirkt – und an Feiertagen und Wochenenden besonders gerne getrunken wird.

Alkoholkonsum belegte im vergangenen Jahr unangefochten Platz 1 unter den Logbucheinträgen unserer Mitglieder. Auf dem zweiten Platz folgte Koffein mit deutlichem Abstand und fast einer Million Eintragungen weniger. Nach Auswertungen dazu, wie sich Alkohol auf HFV und Schlaf auswirkt und wie lange ein Kater anhalten kann, sehen wir uns nun an, in welchem Verhältnis die Anzahl genehmigter Drinks mit den Messwerten des nächsten Tages steht.

ERHÖHTER ALKOHOLKONSUM AN WOCHENENDEN UND FEIERTAGEN

An Feiertagen und insbesondere rund um Weihnachten steigt der Alkoholkonsum. So gaben unsere Mitglieder an, im Dezember an durchschnittlich 44,1 % aller Tage etwas zu trinken. Was erst einmal viel erscheint, lässt sich durch die Umstände erklären. Schließlich trifft man sich zum Jahresende öfter mit Familie und Freund:innen, feiert gemeinsam und hat oft Urlaub. Das Jahr über betrachtet steigt laut WHOOP Daten der Alkoholkonsum an Feiertagen und den jeweiligen Vorabenden um durchschnittlich 46,7 %.

Abseits von Feier- und sonstigen freien Tagen halten WHOOP Mitglieder Alkoholkonsum am häufigsten am Wochenende in ihrem Logbuch fest. Mitglieder, die den Konsum regelmäßig aufzeichnen, gaben dabei an, an 59 % aller Samstage etwas zu trinken. Allgemein wird an Samstagen durchschnittlich am häufigsten der Genuss von Alkohol getrackt, wobei ein typisches Mitglied 3,6 Drinks angibt.

EIN SPÄTES GLÄSCHEN SCHADET DER ERHOLUNG

Wann man sich einen Drink gönnt, wirkt sich wesentlich darauf aus, wie erholt man sich am nächsten Tag fühlt. Die Halbwertszeit von Alkohol im Körper beträgt 4 bis 5 Stunden – so lange dauert es, bis die Hälfte des Alkohols im Blutkreislauf verarbeitet ist. Daher scheint es ratsam, nicht zu spät am Abend etwas zu trinken. Denn je länger man vor dem Schlafengehen nichts mehr trinkt, desto mehr Zeit hat der Körper, den Alkohol abzubauen, um die negativen Auswirkungen auf den Schlaf gering zu halten. Wie unsere Datenauswertung ergab, verzeichnen Mitglieder auch einen umso höheren Erholungswert, je früher vor dem Zubettgehen sie auf Alkohol verzichten. Wird der Alkoholkonsum zwischen 9 und 4 Stunden vor dem Schlafengehen beendet, sinkt der Erholungswert im Durchschnitt um nur 1 % pro Stunde. Verkürzt sich der Zeitraum auf 4 bis 1 Stunde vor dem Schlafengehen, verringert sich der Erholungswert dagegen schon um durchschnittlich 3 % pro Stunde. Je mehr Zeit der Körper also im Wachzustand für den Abbau von Alkohol hat, desto höher fällt der Erholungswert aus.

Empfohlener Artikel: Der Vier-Tage-Kater (auf Englisch)

AUSWIRKUNG DER ALKOHOLMENGE AUF RHF, HFV UND ERHOLUNG

Neben der Schlafenszeit spielt auch die Menge des getrunkenen Alkohols eine entscheidende Rolle. Normalerweise kann die Leber in einer Stunde etwa die in 150 ml Wein enthaltene Alkoholmenge abbauen. Mit jedem weiteren Glas sammelt sich Alkohol im Körper an, bis er verstoffwechselt werden kann.

In ihrem WHOOP Logbuch können Mitglieder festhalten, wie viele Drinks sie zu sich genommen haben (bei einer Tageshöchstmenge von 10). Diese Daten zeigen, dass sich jedes weitere Getränk recht linear auf die Erholung am nächsten Tag auswirkt. Pro alkoholhaltigem Getränk waren bei unseren Mitgliedern diese Folgen zu verzeichnen:

  • Erhöhung der Ruheherzfrequenz um durchschnittlich 1,3 Schläge/Min.
  • Verringerung der Herzfrequenzvariabilität um durchschnittlich 2,4 ms
  • Verringerung des Erholungswerts um durchschnittlich 4,2 Prozentpunkte

FLÜSSIGKEITSZUFUHR: UNERLÄSSLICH FÜR EINE BESSERE ERHOLUNG

Alkohol wirkt bekanntermaßen harntreibend und führt folglich zu einer erhöhten Dehydrierung. Doch wie genau wirkt sich eine höhere Wasserzufuhr nach Alkoholkonsum auf die Erholung aus? Um diese Frage zu beantworten, haben wir untersucht, wie sich der Erholungswert von Mitgliedern verändert, die sowohl Alkoholkonsum als auch Hydration protokollieren. Das Ergebnis: Eine ausreichende Wasseraufnahme kann tatsächlich den „Erholungskater“ am nächsten Tag lindern. Mitglieder, die angeben, sowohl ausreichend Wasser aufgenommen als auch Alkohol konsumiert zu haben, wachen am nächsten Morgen mit einem durchschnittlichen Erholungswert von 55 % auf. Dagegen verzeichnen Mitglieder, die Alkohol konsumieren, aber nicht ausreichend Wasser trinken, mit 50 % einen um 5 Prozentpunkte niedrigeren durchschnittlichen Erholungswert.

Fazit: Wer etwas trinken möchte, sollte das lieber nicht zu spät am Tag tun. Und vor allem mehr Wasser als Alkohol trinken – der Erholungswert wird es danken.