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Die Schwangerschaft ist eine Ausdauerleistung und WHOOP hilft mir, sie zu tracken

By Laura King

Die Radsportlerin Laura King teilt ihre Einblicke und Erfahrungen zum Thema Sport und Training während der Schwangerschaft und erklärt, wie sie mithilfe ihrer WHOOP Daten und Normalwerte das Beste für sich herausgeholt hat.

Die Schwangerschaft ist eine Ausdauerleistung. Ähnlich wie bei einem Marathon oder Ausdauer-Radrennen gehören Vorfreude, Aufregung und Nervosität vor dem Start dazu. Man kann sich auf den ersten Metern gut fühlen oder einen schlechten Tag haben, an dem der Körper einfach nicht mitmacht. Gleich wie sich der Start gestaltet: Eine Ausdauerleistung kommt selten ohne mentale, physische und emotionale Höhen und Tiefen aus und bei einer Schwangerschaft ist das nicht anders. „Wie fühlst du dich?“ Diese Frage hören schwangere Frauen am häufigsten und ich hatte lange Schwierigkeiten damit, sie ehrlich zu beantworten. Ist die Person wirklich an einer aufrichtigen und ausführlichen Antwort interessiert oder handelt es sich einfach nur um eine Höflichkeitsfloskel, bevor das Gespräch auf ein anderes Thema gelenkt wird? Ich gehe in der Regel von Letzterem aus. Deshalb hält meine innere Stimme mich auch von einer ehrlichen Antwort ab, da ich weiß, dass ich mein Gegenüber damit wahrscheinlich überfordern würde.

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LAURA STEIGERT WÄHREND IHRER SCHWANGERSCHAFT MIT IHREM ZWEITEN KIND GERNE REGELMÄSSIG IHRE WHOOP BELASTUNG.

Wie sieht meine ehrliche Antwort aus? Sie variiert von Tag zu Tag und kann sehr unterschiedlich ausfallen: Manchmal fühle ich mich wie eine knallharte Superfrau und kurz darauf wünsche ich mir verzweifelt meinen normalen Körper zurück und, dass ich mich wieder wie ich selbst fühle, obwohl noch längst kein Ende in Sicht ist. Wenn man mitten in einer Ausdauerleistung steckt, ist es praktisch unmöglich, über künftige Gefühle der Freude und die Euphorie am Ziel nachzudenken. Ich würde mich selbst nicht einfach nur als Fitnessfan oder Endorphinjunkie definieren. Zwar kann ich mich mit beiden Beschreibungen identifizieren, doch der Ausdauersport hat meinem Leben so viel mehr gegeben als einen starken Körper oder vorübergehende Hochgefühle. Ich habe über den Ausdauersport, in meinem Fall den Radsport, meine Community, meine Karriere, meinen Mann sowie Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung gefunden, die meiner leistungsorientierten Persönlichkeit entsprechen.

RADSPORT, SCHWANGERSCHAFT UND WHOOP

Die Schwangerschaft hat für mich im Hinblick auf mein Verhältnis zum Sport und seine vielfältigen Auswirkungen auf mein Leben allerlei Herausforderungen mit sich gebracht. Außenstehende, die mir in den unterschiedlichen Phasen dieser Erfahrung begegnen, fragen mich häufig, ob ich es nicht für eine Weile etwas langsamer angehen lassen möchte. Sie verstehen nicht, dass es mir nicht darum geht, mich als schwangere Superheldin zu profilieren. Ich versuche lediglich, die Teile von mir zu bewahren, die mir Erfüllung und Freude bringen, um die Strapazen und Tiefpunkte, die eine Schwangerschaft mit sich bringen kann, abzumildern. Manchmal verunsichern mich diese Stimmen, die mir raten, einen Gang zurückzuschalten. Ich behaupte, dass sich niemand mehr um die Gesundheit eines Babys sorgt als die Mutter. Auch wenn ich an dem festhalten möchte, was mich ausmacht, würde ich damit niemals die Gesundheit meines Babys gefährden. Gerade deshalb war WHOOP für mich während der Schwangerschaft von Anfang an ein so wichtiges Tool. Als ich um die vierte Woche herum den Trend bei meinen erhöhten Ruheherzfrequenzdaten sah, kam mir zum ersten Mal der Gedanke, dass ich schwanger sein könnte.

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EIN ANSTIEG DER RUHEHERZFREQUENZ GEGENÜBER IHREM NORMALWERT LIESS LAURA VERMUTEN, DASS SIE SCHWANGER SEIN KÖNNTE.

RUHEHERZFREQUENZ-TREND

Die Möglichkeit, meine wichtigsten Gesundheitsindikatoren jeden Tag überwachen zu können und die Bezifferung meiner täglichen Belastung, hat mir die Gewissheit gegeben, dass ich meinen Körper am besten kenne und die Zahlen dies bestätigen können. WHOOP hat mir auch schon geholfen, in Schwung zu kommen, wenn meine Motiviation zu wünschen übrig ließ. Manchmal erhöhe ich meine Belastung mit einem zusätzlichen Spaziergang, mit einer Schneeschuhwanderung oder einer kleinen Skitour mit meiner Familie, wenn ich weiß, dass mein Körper mehr Anstrengung verträgt. An anderen Tagen hat mich mein Erholungswert hingegen zum Trainieren motiviert, obwohl ich keine Lust hatte, oder mich gepusht einen Belastungswert von über 20 zu erreichen, obwohl gleichzeitig ein Mensch in mir heranwächst (Stichwort: Superfrau-Glücksgefühle).

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DIE ÜBERWACHUNG IHRER BELASTUNG BEI VERSCHIEDENEN AKTIVITÄTEN HILFT LAURA, DIE AUSWIRKUNGEN AUF IHREN KÖRPER BESSER ZU VERSTEHEN.

Vor allem weiß ich dank WHOOP, dass ich mir als Typ-A-Sportlerin auch ruhig mal einen Tag Ruhe gönnen kann, um mich zu erholen. Schließlich kommt die Schwangerschaft auch ohne zusätzliche Aktivität oder Belastung einem Ausdauertraining gleich. Ich sehe den Beweis dafür in den Zahlen – eine erhöhte Ruheherzfrequenz oder eine sinkende HFV bedeuten einen niedrigen Erholungswert. Mit diesen Daten kann ich die Bedürfnisse meines Körpers viel besser verstehen. Während meiner ersten Schwangerschaft bin ich knapp 8.000 Kilometer mit dem Fahrrad gefahren und habe termingerecht ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht. Dieses Mal treffe ich meine Entscheidungen mit mehr Selbstvertrauen – angefangen bei meinen sportlichen Aktivitäten bis hin zur Risikominimierung in Bezug auf die erstaunlichen Leistungen und Anpassungen des menschlichen Körpers während der Schwangerschaft. Eine dieser Anpassungen besteht darin, dass während der Schwangerschaft die normale Körpertemperatur gesenkt und die Temperatur, bei der geschwitzt wird, heruntergeschraubt wird (mehr Schweiß bedeutet, dass die Körperwärme effizienter abgeleitet werden kann). Hormone erweitern die Blutgefäße, wodurch die Haut besser durchblutet wird und der Körper die Wärme über die Haut ableiten kann.

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DIE HAUTTEMPERATUR IST EINER VON MEHREREN MESSWERTEN, DIE LAURA WÄHREND IHRER SCHWANGERSCHAFT ÜBER DEN WHOOP HEALTH MONITOR ÜBERWACHT.

Da die Wärmeregulierung bei intensivem Training während der Schwangerschaft besonders wichtig ist, ist es von Vorteil, dass der Körper mehr Kühlleistung erbringt. WHOOP 4.0 überwacht meine Hauttemperatur während der Nacht und morgens kann ich im Health Monitor eine Analyse meiner täglichen Werte einsehen.

EIN 800-KILOMETER-TEST FÜR MEINEN KÖRPER

Als die Planung des jährlichen California Coast Rides anstand – 800 Kilometer von San Francisco nach L.A. in 4 Tagen – war dies einer der ersten großen Ausdauertests, bei dem ich nicht wusste, ob mein Körper ihn überhaupt bewältigen konnte. Ich sollte an der Seite eines 12-köpfigen Profi-Feldes fahren, nachdem ich im Winter in Vermont hauptsächlich Indoor-Training absolviert hatte. Meine Entscheidung, mich in der 19. Schwangerschaftswoche dieser Herausforderung zu stellen, fiel nach reiflicher Überlegung und einer gründlichen psychologischen Selbsteinschätzung. Ich musste mich körperlich und geistig darauf vorbereiten, dass meine Leistung an diesem Tag unter Umständen nicht meinen Ansprüchen gerecht werden würde. Es könnte zum Beispiel durchaus passieren, dass ich einen Teil der Tour fahre und auf halber Strecke in den Begleitwagen steige. Für mein stures nicht-schwangeres Ich wäre dies zugegebenermaßen nie infrage gekommen, aber dieses Mal ging ich die Sache mit der Einstellung an, dass jeder Kilometer im Sonnenschein mit meinen Freunden eine seelische Wohltat sein würde.

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LAURA IN DER 19. SCHWANGERSCHAFTSWOCHE AUF EINER 800-KM-TOUR MIT EINEM PROFI-FELD.

Zu meinem Erstaunen und Glück habe ich es auch mit meinem Baby King im Bauch geschafft, die vollen 800 Kilometer mit den höchsten Belastungswerten zu fahren, die ich während meiner Schwangerschaft verzeichnet habe. Zugegebenermaßen hat mich jeder einzelne Kilometer körperlich und geistig enorm gefordert (wie meine zahlreichen Erholungswerte im roten Bereich zeigen) – aber das anschließende Glücksgefühl war die Mühen allemal wert.

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ROTE ERHOLUNGSWERTE HIELTEN LAURA NICHT DAVON AB, EINE VIERTÄGIGE 800-KM-TOUR ZU FAHREN.

Beim Begriff „Belastung“ denkt man nicht unbedingt an Zufriedenheit und Freude. Doch für mich ist der WHOOP Belastungswert wie ein Gradmesser für mein Glück. Er erinnert mich daran, dass ich trotz all der Veränderungen in meinem Körper und meinem Leben noch immer stark und leistungsfähig bin. Er spiegelt die Momente wider, in denen ich mich am meisten wie ich selbst fühle, weil ich meinen Körper bewege, den Wind in meinem Gesicht spüre, die Milchsäure in meinen Beinen und vielleicht sogar das Hochgefühl einer grandiosen Leistung. In diesen Augenblicken werde ich daran erinnert, dass ich noch immer ich bin.  

EIN AUSDAUERTEST STÄRKT DAS SELBSTVERTRAUEN FÜR DEN NÄCHSTEN

Kürzlich war ich im Urlaub in Tucson, Arizona, und bin in der 23. Schwangerschaftswoche mit dem Fahrrad bis auf 2.400 Meter gefahren – zum Gipfel des berühmten Mount Lemmon. Während der Schwangerschaft und als werdende Mutter denkt man viel über sich selbst nach und stellt sich oft die Frage: „Kann ich das schaffen?“ Vielleicht sind es die Wehen und die Geburt oder die ständige Frage, was es bedeutet, eine gute Mutter zu sein – die Erfahrung ist von vielen Unsicherheiten und Ängsten geprägt. Da ich mir dieselbe Frage auch bei meinen körperlichen Herausforderungen stelle, gibt mir dies die Zuversicht, dass ich mein Bestes geben werde. Das und die Aussicht auf einen riesigen Cookie oben am Gipfel.

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LAURA UND EIN RIESIGER COOKIE NACH IHRER BERGFAHRT AUF DEN MOUNT LEMMON.

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