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Die Belastung eines 250 km langen Laufs durch die Sahara
William Goodge hat gerade den Marathon des Sables absolviert, einen einwöchigen, 250 km langen Ultramarathon durch die Sahara. Nachfolgend zeigen wir dir, was wir in seinen WHOOP Daten gesehen haben.
Letzten Herbst erzählten wir euch die Geschichte von WHOOP Mitglied und Ultraläufer William Goodge, der 48 Marathons in 30 Tagen lief und dabei im Gedenken an seine verstorbene Mutter Geld für den Kampf gegen Krebs sammelte. Williams neueste übermenschliche Leistung? Er bezwang den Marathon des Sables, der als der härteste Wettlauf der Welt gilt.
WAS IST DER MARATHON DES SABLES?
Wenn du „Marathon des Sables“ in deine Suchmaschine eingibst, ist eines der nächsten Stichwörter wahrscheinlich „Tote“, denn in den letzten 36 Jahren sind bei diesem Event drei Teilnehmer ums Leben gekommen. Das Rennen dauert 7 Tage und besteht aus 6 Etappen, die jeweils ungefähr die Länge eines Marathons haben und alle durch die Sahara führen. Die Temperaturen können bis zu 54° C erreichen, und die Läufer müssen ihre gesamte Verpflegung und alles andere, was sie brauchen, auf dem Rücken tragen. Zur benötigten Ausrüstung gehören unter anderem ein Kompass (bei Sandstürmen von 80 km/h kann die Sicht gleich null sein), eine Gift-Saugpumpe für den Fall eines Schlangenbisses sowie ein Spiegel und eine Pfeife, um Hilfe zu holen. Wasser gibt es alle 8–15 km an den Streckenposten und nachts schlafen die Teilnehmer in großen Gemeinschaftszelten.
WILLIAM BEPACKT MIT ALLEM, WAS ER FÜR DEN 7-TAGE-MARATHON DURCH DIE SAHARA BRAUCHT.
ERHOLUNG IN DER WÜSTE
„Das war eine neue Herausforderung und eine neue Erfahrung für mich“, sagte William. „Ein Großteil des Rennens bestand darin, Jebels (Berge) zu erklimmen, über weichen Sand zu laufen und Dünen zu überqueren. Neben der körperlichen Anstrengung, diese Distanzen mit einem 12,5 kg schweren Rucksack zu bewältigen, kostete es auch viel mentale Energie, die effizienteste Route zu finden.“ Williams Belastung lag auf jeder der ersten vier Etappen über 20, wobei er im Durchschnitt pro Tag fast 5.750 Kalorien verbrannte. Hier sind seine Tagesstatistiken vom Rennen:
WILLILAM VERZEICHNETE AN TAG 4, DER LÄNGSTEN ETAPPE (75,6 KM), EINE BELASTUNG VON 20,6 UND VERBRANNTE 7.401 KALORIEN.
„Nachdem das tägliche Laufpensum erledigt war, blieb nichts anderes zu tun als zu essen und früh ins Bett zu gehen. Entsprechend habe ich deutlich mehr Stunden im Bett verbracht als sonst“, sagte er. „Aber wegen des ständigen Lärms durch die anderen Teilnehmer und der Geräusche meiner Zeltkameraden wurde mein Schlaf viel häufiger gestört als sonst.“
„IM GRÜNEN BEREICH“ VOR UND KURZ NACH DEM RENNEN
Nachfolgend siehst du eine zweiwöchige Übersicht zu Williams täglicher Belastung und Erholung. Die geringe Belastung vor dem Rennen ermöglichte es ihm, mit mehreren grünen Erholungswerten in Folge an den Start zu gehen, darunter 88 % bei der 1. Etappe. Auch am zweiten Tag konnte William seine Erholung im grünen Bereich halten, doch danach forderten die enorme Belastung und die harten Bedingungen schnell ihren Tribut.
NUR ZWEI TAGE NACH DEM ZERMÜRBENDEN WÜSTEN-ULTRAMARATHON LAG WILLIAMS ERHOLUNG WIEDER BEI 87 %.
Der Rasttag nach der brutalen 4. Etappe des Rennens (75,6 km, Belastung von 20,6 und 7.401 verbrannte Kalorien) brachte William relativ wenig, da seine Erholung an Tag 6 gerade mal 6 % betrug. „Für die lange Etappe an Tag 4 hatten wir ein Zeitfenster von 36 Stunden“, erklärt er. „Obwohl ich und viele andere Teilnehmer innerhalb von 16 Stunden ins Ziel kamen, gingen am fünften Tag ständig Läufer im Zelt ein und aus, um sich auszuruhen oder die Etappe fertigzulaufen. Das war meine schlimmste Nacht während des Wettbewerbs.“ Aber William hielt durch und beendete das Rennen mit einer Zeit von 35 Stunden, 23 Minuten und 55 Sekunden. Erstaunlicherweise brauchte er nach dem Rennen nur zwei Tage Ruhepause (mit täglichen Belastungswerten unter 5), um seine Erholung wieder in den grünen Bereich zu bringen – zum Glück, denn am 10. April läuft er den Zürich Marathon.